Sektkorken knallen, Gläser klingen, das Buffet ist aufgebaut, ein verlockender Duft zieht durch die Räume; die Gäste freuen sich sehr auf dieses Geburtstagsfest; jetzt kann es losgehen – Pfingsten wird gefeiert!
Es ist schon merkwürdig: Bei Umfragen stellt sich immer wiederkehrend heraus, dass Menschen außerhalb wie innerhalb der Kirche nicht wirklich sagen können, was das Pfingstfest eigentlich bedeutet – ja, was es da denn zu feiern gibt. Dabei ist Pfingsten DAS Geburtstagsfest der Kirche. Die Gemeinde Jesu feiert ihr fast 2000-jähriges Bestehen. Trotz aller Widerwärtigkeiten, trotz Krisen und Christenverfolgung, trotz Skandalen und schlechter Performance, trotz abnehmender Mitgliederzahlen in Europa, trotz allem Möglichen und Unmöglichen. Die Kirche, die weltweite Gemeinde Jesu, lebt und wächst und wird nicht totzukriegen sein. Weil es einen lebendigen Gott gibt, der durch seinen guten Geist immer wieder neu Leben entfacht, Glauben hervorlockt und Freude am Evangelium schenkt.
Dabei sah es alles andere als rosig aus. Jesus hatte an Himmelfahrt einen ziemlich ratlosen Jünger- und Jüngerinnen-Haufen zurückgelassen. Keinen Mumm, man versteckte sich; die Jesusfreundinnen und -freunde sollten warten, bis der Heilige Geist kommt. Nichtsahnend, was das bedeuten sollte, was daraus erwachsen könnte. Eher dachte man, dass diese Jesus-Bewegung sich so langsam totlaufen würde.
Dann kam das sogenannte Pfingstfest – wörtlich: der „fünfzigste Tag“; denn 50 Tage nach dem Passafest beginnt im jüdischen Festkalender das nächste große Fest, das sogenannte „Wochenfest“. Der Beginn der Weizenernte wird gefeiert, und es wird an die Gabe der 10 Gebote erinnert. Erneut kommen Tausende von Pilgern nach Jerusalem, um dort zu feiern. Und mittendrin das kleine Häuflein der Jesusnachfolgerinnen und -nachfolger, rund 120 Personen.
Und diese ersten Christinnen und Christen werden auf wunderbare Art und Weise vom Geist Gottes ergriffen. Es brennt in ihnen die Begeisterung über den lebendigen Gott, der sich ihnen in Jesus gezeigt hat. Sie werden von dieser Heiligen Geistkraft so bewegt und berührt, dass sie im überfüllten Jerusalem anfangen, diesen Gott zu verkündigen – und zwar so, dass alle Pilger sie verstehen können – egal aus welchem Land sie kommen bzw. welche Sprache sie sprechen. Petrus, dieser Verleugner und Angsthase, hat auf einmal – durch den Geist Gottes befähigt – den Mut, sich vor zigtausende Menschen hinzustellen, und eine Jesus-Predigt zu halten. Und der Heilige Geist sorgt dafür, dass Menschen im Herzen getroffen sind, und fügt dem kleinen Haufen der Christinnen und Christen auf eine Schlag 3000 Leute hinzu.
Wenn wir im Glaubensbekenntnis bekennen: „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche …“, dann ist genau das gemeint: Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist die Kirche schafft, erhält und immer wieder neu verlebendigt. Auch heute.
Darum: „Prost!“ – feiern Sie am 19. Mai im Pfingst-Gottesdienst den Geburtstag der Gemeinde Jesu mit! Sekt im Anschluss inklusive.
Ihr Lars Linder